„Schräge Frisuren für schräge Typen“
Gestaltung einer Seite für ein Frisurenmagazin 
Eine Gemeinschaftsarbeit für die 6. Jahrgangsstufe des Gymnasiums
 

von Annette Glück, Seminar 2000/2002

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Zum Themenbereich des Lehrplans: 1 Bildnerische Praxis (1.1 Ausdrucksvoll ins Bild gesetzt, 1.2. Gemeinschaftsarbeit) und 4. „Visuelle Medien“ 
Beanspruchter Zeitraum: ca. 7 Std.
Material: Perücken (nur für die Einführung), Tusche, Federhalter, Schreib- und Zeichenfeder, Lineal, Buntstifte

Vorbemerkungen
Die Frisur (frz. Haartracht) hat im Laufe der kulturgeschichtlichen Entwicklung eine lange Tradition, die bei den alten Naturvölkern des Mittelmeerraumes beginnt und bis heute reicht. Die Haartracht war in früheren Zeiten Ausdruck gesellschaftlicher Stellung des Menschen. Zur Zeit der Ägypter durften Diener beispielsweise nur kurze Haare tragen. 
Durch Frisuren bringen auch in der Gegenwart einzelne Gruppierungen ihre Haltung zur Gesellschaft, Zugehörigkeit zu einer Gruppe zum Ausdruck. Die Hippies der 60er Jahre bachten bei uns die langen Haare auch bei Männern wieder in Mode, nachdem das 3. Reich den Männern 'freie Ohren' aufgenötigt hatte. Die Punk-Bewegung der 70er Jahre trug beispielsweise ihre Gesinnung durch „Irokesen-Frisuren“ in die Öffentlichkeit... 
Heute bietet der ständige Wechsel von Frisuren dem Menschen die Möglichkeit sich immer neu darzustellen, und so interessant zu wirken. Das ist auch im Sinne unserer schnellebigen Gesellschaft, in der Menschen ihre Leitbilder aus der Werbung beziehen. 
Für die Jugendlichen ist die Frisur ein wichtiges Mittel zur Darstellung nach außen und somit für die Jahrgangsstufe 6 als Lerninhalt passend.

Die Typographie bezeichnet seit dem 17. Jahrhundert die Kunst des Buchdruckes. Heute wird unter dem Begriff im weitesten Sinne die künstlerische Gestaltung eines Druckwerkes verstanden. Alle Entscheidungen, die hier getroffen werden müssen, wie zum Beispiel die Wahl der Schriftart oder die Plazierung von Schrift und Bild, zählen zu diesem Bereich. Für die Auseinandersetzung mit diesem Fachbereich ist es notwendig Form und Systematik einer Schrift, hier die Capitalis Quadrata, kennen und diese mit der Bandzugfeder schreiben zu lernen. Ebenso vorstellbar ist, dass die Schüler unter mehreren Schriften, welche ihnen in Form eines Arbeitsblattes zur Verfügung stehen, wählen können.

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Bei der Gestaltung eines Frisurenmagazins kann nun diese Schrift angewendet und durch die praktische Auseinandersetzung intensiviert werden. Ferner lernen die Schüler die Gestaltungskriterien einer Seite, sowie typographische Fachbegriffe in reduzierter Form kennen. Gleichzeitig bietet ihnen diese Aufgabe die Möglichkeit eigene Gestaltungsmöglichkeiten zu verbalisieren und diese auf ihre Umsetzbarkeit beim Schreiben mit der Hand zu prüfen. 
Durch den Einsatz der Gestaltungselemente Überschrift, Text und Bild wird von den Schülern selbständig erprobt, wie die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die inhaltliche Aussage gelenkt werden kann. Ferner wird ihnen vermittelt, dass sie durch das freie Spiel ihrer Phantasie und durch die daraus resultierenden Übertreibungen in Wort und Bild, gezielt Wirkungen erzeugen können.

Im weiteren Verlauf der Aufgabe sollen die von den Schülern in Einzelarbeit erstellten Magazinseiten als Gemeinschaftsarbeit in Form eines Frisurenmagazins präsentiert werden. Dazu müssen die Schüler als Vorgaben das Format und einen festgelegten Abstand zum Blattrand einhalten. Dadurch sollen sie erfahren, dass vor der Durchführung einer Idee eine exakt durchdachte Planung, Voraussetzung für ein gelungenes Gesamtergebnis ist. 

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Unterrichtsverlauf
Einführung
Zu Beginn der ersten Doppelstunde werden die Schüler im Unterrichtsgespräch auf die Wirkung von Frisuren aufmerksam gemacht. Eine andere Frisur kann einen Menschen äußerlich so verändern, dass aus ihm plötzlich ein völlig anderer „Typ“ wird. Zur Veranschaulichung wird mit Hilfe verschiedener Perücken ein Schüler oder eine Schülerin vor den Augen der ganzen Klasse „verwandelt“ (die anderen Schüler haben nach der Einführung die Möglichkeit die Perücken ausprobieren).
In einem anschließenden Unterrichtsgespräch werden Beispiele von Personen mit verrückten Frisuren aus dem Erfahrungsbereich der Schüler gesammelt und durch die Betrachtung einer Abbildung eines entsprechenden Beispiels ergänzt. Den Schülern wird nun das Rollenmuster Frisör vorgegeben. Davon angeregt sollen die Schüler im Gespräch eigene Ideen für ausgefallene Frisuren entwickeln und diese mit phantasievollen Ausdrücken bezeichnen. 
Hier erfolgt die Aufgabenstellung für die in den folgenden Stunden zu bearbeitende praktische Aufgabe: Die Gestaltung einer Seite für ein von der Klasse entworfenes Frisurenmagazin mit dem Titel: „Schräge Frisuren für schräge Typen“. 
Erarbeitung der Gestaltungsmöglichkeiten
Nach dieser Einführung werden nun im Unterrichtsgespräch Möglichkeiten für die Gestaltung einer Seite genau analysiert. Dazu wird die Abbildung einer Magazinseite (die der Lehrer vorbereitet hat) von den Schülern untersucht. Durch gezielte Fragen sollen die Schüler auf die wichtigsten Gestaltungselemente (Überschrift, Bild und Text), sowie auf deren Besonderheiten (unterschiedliche Schriftgrößen, linksbündiger Text) gelenkt werden. Ebenso werden hier die für die Gemeinschaftsarbeit notwendigen Vorgaben, Querformat und einen festgelegten Abstand zum Blattrand erarbeitet.
Danach sollen die Gestaltungsmöglichkeiten der Elemente einer Zeitschriftenseite an einem zerschnittenen Beispiel von den Schülern am Tageslichtprojektor variiert werden. Die erarbeiteten Kriterien werden in Form eines Tafelbildes und eines Hefteintrages gesichert.

Einteilung der Seite und Bildgestaltung
Nach der theoretischen Erarbeitung der Gestaltungsmerkmale wenden die Schüler diese auf ihrem DIN A3 Blockblatt an, indem sie den vorgegebenen Rand mit Bleistift einzeichnen. Danach müssen sie sich für eine Möglichkeit der Gestaltungselemente entscheiden und diese auf ihrem Blatt festhalten, indem sie für das Bild ein rechteckiges Feld verwenden und für Text und Überschrift Zeilen ziehen. Anschließend erfolgt die Ausgestaltung des Bildes. Die Schüler zeichnen zuerst mit Bleistift vor, ziehen danach die Konturen des Gesichts mit der Zeichenfeder nach und gestalten das Gesicht mit Buntstiften aus. Diese Arbeit wird in der ersten Doppelstunde noch begonnen und in den nächsten zwei Unterrichtsstunden fertig gestellt.

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Überschrift, Text, Titelseite und Vervielfältigung
Zu Beginn der nächsten Unterrichtsstunde soll der Text nach den vermittelten Informationen untersucht werden. Danach haben die Schüler die Möglichkeit diese Informationen umzusetzen, indem sie beginnen, in Schreibschrift einen Text und eine Überschrift für ihre Seite ins Heft zu skizzieren. Wer diese Arbeit beendet hat, überträgt seinen Text mit Bleistift auf die Magazinseite und zieht die Buchstaben anschließend mit Feder und Tusche nach. 
In der nächsten Unterrichtsstunde wird die Arbeit beendet. Die „schnellsten“ Schüler, gestalten gemeinsam die Titelseite des Frisurenmagazins. 
Sind alle Arbeiten fertig, werden diese mit Hilfe des Kopiergerätes an der Schule vervielfältigt und mit einer Plastikschiene gebunden.
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Literaturhinweise
Jedding- Gesterling/ Brutscher/: Die Frisur. Eine Kuturgeschichte der Haarmode von der Antike bis zur Gegenwart.
München 1988
Grant McCracken: Big Hair. Der Kult um die Frisur. 
München 1997
Hildegard Korger: Schrift und Schreiben. Wiesbaden 1994

Im KUSEM gibt es auch eine Seite über "Proportionen am Kopf und im Gesicht", sowie eine Seite über "Gesichter ziehen".

Im Internet:
http://www.info-antike.de/frisur1.htm
Eine Seite über Frisuren und Makeup im antiken Rom

http://www.marquise.de/
Eine Seite über die Kostümgeschichte, umfangreichens Material zur Geschichte der Mode, auch der Accessoires, wie z. B. Hüte, Schmuck und Frisuren; Schnittmuster zum nachschneidern.

http://www.haarmax.at/
Eine Seite, die eine Frisuren-Computersimmulation am Bildschirm zeigt.

http://www.ackerschott.de
Eine Seite über Trendfrisuren vom Weltmeister.