Mai- und andere Käfer
eine kleine Bastelei für Schüler der Unterstufe oder alberne Mittelstufler von Uli Schuster |
Der Hampelmann ist im physikalischen Sinn eine sehr elementare Aufgabe zum Verständnis von Hebelwirkungen und zur Kräfteübertragung. Die Aufgabe ist so elementar, daß sie unzählige Varianten zuläßt. Nicht jeder Hampelmann muß auch ein Mann sein. Auch Frauen hampeln gelegentlich, oder Kinder, man kann auch Vögel oder Kühe zum Hampeln bewegen, oder einen ganzen Hampelzirkus mit einer Klasse bauen lassen. Den Hebel und seine Wirkungsweise sollte man vorab erläutern. Die Begriffe Achse und Angriffspunkt sowie Schieber oder Zugschnur sollte man für einen Hefteintrag in ein paar Sätzen und einer kleinen Zeichnung aufbereiten. |
Wir
arbeiten hier mit einem Schnittmusterbogen. Damit kommen schon Zehnjährige
zurecht. ältere Schüler sollte man ihre Schnittmuster selbst
entwerfen lassen. Für eine Gemeinschaftsarbeit (z.B. Zirkus) müßte
allerdings ein gemeinsamer Maßstab vereinbart werden. Wenn die Figuren
aus Holz ausgesägt werden sollen, dann muß man eine vernünftige
Größe vereinbaren. Hier ist nur an Papier gedacht. Ein leichter
Zeichenkarton bis 300g/qm sollte sich noch gut mit der Schere schneiden
lassen. Befestigungen der Deckflügel und auch Achsen stellen wir aus
Standard-Heftklammern 24/6 ganz billig selber her, die Flügel können
auch über kleine Musterklammern als Achsen bewegt werden.
Erst einmal werden die Teile mit Bleistift beschriftet: a Der Körper, b die Deckflügel, c die Fliegflügel und d der Schieber. Noch bevor die Teile ausgeschnitten werden (!) muß der Musterbogen bezeichnet und bemalt werden. Dazu kann man einige Lösungen aus einer anderen Klasse zeigen oder selber welche anfertigen. Der Schnittmusterbogen ist in der gegebenen Version für einen ca 12 cm langen Käfer gemacht, aber man kann für Schüler mit guten Nerven und Fingerspitzengefühl auch kleinere Versionen bis zu 9 cm ausdrucken. Schnittmusterbogen Download 6MB .gif |
Nützliches
Werkzeug für die hier gezeigte Arbeit:
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Wenn
man die Sache ganz ausführlich machen will, dann zeigt man aus der
Biologiesammlung einen Schaukasten oder Abbildungen mit diversen Käfern,
bespricht die Teile und Farben. Auch Naturalismen können unserem Käfer
nicht schaden, die Füße müssen keine Schuhe tragen und
die Fühler nicht als Hände ausgebildet sein.
Zum Bemalen kann man Stifte aller Art nehmen, oder auch Wasserfarben. Erst nach dem Zeichnen und Malen darf ausgeschnitten werden. Die Löcher für die Achsen kann man mit einer Lochzange machen, und der Schieber bekommt einen Schlitz. Durch diesen Schlitz hindurch werden nämlich die Deckflügel am Körper angeheftet. Die Markierungen an der Mittellinie der Deckflügel und am Körper zeigen, wo die Klammern (nicht zu streng) sitzen sollen. Die gestrichelte Linie an den Deckflügeln markieren einen Falz. Mit dieser Falte, in der die Klammer verborgen wird, gewinnen die Deckflügel Abstand zu den Fliegflügeln und das ist schließlich notwendig, um sie mit Hilfe des Schiebers, der am Hinterteil des Käfers wie eine Legeröhre herausragt, zu bewegen. |
Wenn
man hinten am Schieber anzieht, sollte man den Körper allerdings festhalten
können. Dazu kann man die Klammer, die die Deckflügel am Körper
fixiert auch in ein Stück Rundstab tackern oder, was noch einfacher
ist, in eine Papierschlaufe, an der man den 'Vogel' halten kann. Bei dem
hier gezeigten Modell wurden die Flügel mit Hilfe kleiner Musterklammern
(mit Kopf) drehbar gelagert. Wenn das alles sitzt und sich die Flügel
leicht bewegen lassen, dann wird die Falte in den Deckflügeln zugeklebt.
Und wenn in der Klasse viele schöne und unterschiedliche Modelle entstehen, dann bietet es sich an, das ganze Sortiment in einem Schaukasten, wie im naturhistorischen Museum zu präsentieren - natürlich mit kleinen Schildern versehen, auf denen ihr lateinischer Name und ihr Entdecker steht sowie der natürliche Lebenstaum und das Paarungsverhalten... |