Medien 4
von Reinhard von Tümpling

 

 

Ich bin zur Gestaltung und Ausführung des Themas und zur Hinführung einige Zwischenschritte gegangen, habe sie aber hier in diesem Schuljahr 2005 – 2006 anders zusammengefügt zum Medienthema.

Die Erlaubnischeine der Erziehungsberechtigten zur Veröffentlichung der Schülerarbeiten liegen hier real vor.

 

 

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Der Einstieg:


Buchstabe_14.jpg: das Tafelbild: verändere die Umrisse, die Füllmuster


Buchstabe_18.jpg: das Tafelbild einer anderen Klasse

Die Ergebnisse:


Buchstabe_16.jpg: in Stil und Binnenstruktur durchgearbeitete Buchstaben

Buchstabe_15.jpg

Buchstabe_17.jpg

Buchstabe_19.jpg
   

Anschließend sollten die Schüler ein vorgefundenes Bild einer Zeitung oder Zeitschrift mit einer besetzten plakativen Aussage und mit einem selbstgewählten kleinen Text versehen.


Buchstabe_21.jpg:
das berühmte Ampelmännchen (der Unterschied zwischen Ost und West, wie die Zeitung mal recht abgehoben in einem Sonntagsessay meinte....)

Buchstabe_22.jpg:
eine ganz andere interessante Lösung einer plakativen Aussage...


Buchstabe_24.jpg


Buchstabe_25.jpg


Buchstabe_26.jpg


Die Überleitung zum anschließende Plakat-Thema....


Buchstabe_27.jpg:
das gemeinsame Betrachten der Entwürfe zum größer formatigen Plakat

Die Ergebnisse:

 


Medien_34.jpg


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Medien_30.jpg

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Medien_27.jpg
 

Die Bilder stammen alle aus dem eigenen persönlichen Erfahrungshintergrund der Schüler.


Ein besonders betrachteter Nachtrag:


Bild: Medien_32.jpg

Bild: Medien_33.jpg

Auffällig war mir das bildnerische Problem der drei Schüler, mit dem Sachgegenstand des Handys umzugehen. Mit welcher Leichtigkeit nimmt man das Handy zum Herstellen eines Gesprächskontaktes und hat den Gesprächspartner sofort am Apparat.....

(....die Handys blieben übrigens während des Unterrichts ausgeschaltet)


Bild: Medien_22.jpg

Das Problem tauchte auf, als die benutzende Hand zeichnerisch dargestellt werden musste, um die Reflexionsebene des Papierbildes zu erreichen. Ein erhellender Vorgang um einige Ecken herum, ....scheint sich mir dabei abzuspielen; ....auch über den Umweg der skizzierten Tischvorlage herum...

(Ich glaube, dass dieses Bild später noch auftauchen wird, weil es nochmals mehrschichtig ist)

Ich füge zur Erklärung desselben Problems noch einmal M. C. Escher ein. Er überstrich dasselbe Themenfeld.

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/1895705

http://kunst.erzwiss.uni-hamburg.de/Meyer/Hypermed/xenia.htm

http://www.stif2.mhn.de/escher.jpg

http://www.stif2.mhn.de/konstr1.htm

http://home2.vr-web.de/~gandalf/dimension4/dim-neu.htm#Haende interessante Gedanken.....

http://wwwhomes.uni-bielefeld.de/wdrexler/htmldata/soziologie/S1Einfuehrung/SozHeute/indexSozHeute.html

Dieser Eintrag ist bezogen auf:

http://www.kunstlinks.de/material/vtuempling/medien3/

http://www.kunstlinks.de/material/vtuempling/typografie/


Lehrplanzitat:

8.5 Nachrichten aus der Klasse: Was uns interessiert und bewegt

Lernziele

Tagtäglich sind die Schüler mit Zeitungen und Zeitschriften kon­fron­tiert, ohne sich groß darüber Ge­danken zu machen, wie sehr der Inhalt einer Mitteilung von seinem äußeren Erscheinungsbild mit­bestimmt sein kann. In einem eigenen Zeitungsprojekt sollen die Schüler versuchen, selbst verfasste Mitteilungen zu eigenen Interessensgebieten (z. B. Idole und Stars, Hobbys, Sport und Frei­zeit, Rei­sen, Freundschaften) oder zu allgemeinen Anliegen (z. B. Dritte Welt, Behinderte, Umweltschutz) zu ver­öff­ent­li­chen. Für die visuelle Aufbereitung ihrer Mitteilungen in Schrift und Bild setzen sich die Schüler mit den Gestaltungsmöglichkeiten der Typographie und des Layout praktisch aus­einander, nach Möglichkeit auch unter Einbeziehung elektronischer Verfahren der Text- und Bild­be­arbeitung (DTP). ® KR 8.1.1, 8.2.3, EvR 8.2.1, D 8.2.5, E 8.3.4 (M) Al 8.2.4,
Inf 8

Lerninhalte

Zur Wahl: Klassenzeitung, Wandzeitung oder Infosäule. Empfohlen wird die Verwirklichung in einem fächerübergreifenden Arbeitsvorhaben. Gestalten: Experimentieren mit Typographie, Schrifttypen und de­ren Anmutungs­charak­ter, Reihung und Zeilenabstand, Text­glie­de­rung, Seitenraster und Satzspiegel, Herstellen und Aufbereiten von Bildern zur Ve­ranschaulichung (Zeichnung, Foto, Foto­­montage, Grafik, Computergrafik), Gesamtgestaltung im Layout, Seitenraster und Satzspiegel, Überschriften, Schlagzeilen, Bildplatzie­rung....

Betrachten: Beispiele aus den Printmedien, (Zeitung, Zeitschrift, Prospekt, Buch) Leitfragen: Wie ist die Seite aufgebaut und op­tisch ge­gliedert? Entsprechen sich Inhalt und Dar­stel­lungs­form? -Beeinflusst die Aufmachung den Inhalt der Mitteilungen, (z. B. verstärkend - abschwä­chend, klärend - irreführend)?


Über einen Berufsverbandsserver kam eine halböffentliche Linkempfehlung:

Labern, Löschen, Lücken füllen

Wie eine neue Mediennutzung die Verlage zu Innovationen zwingt

von Prof. Peter Wippermann, Gründer und Gesellschafter des Trendbüros

Die Generationenfrage wird neu gestellt

Handy, Spielkonsolen und MP3-Files gehören mittlerweile zur interaktiven Grundausstattung vieler Kinderzimmer, und das Lesen wird immer häufiger mit SMS oder dem Internet gelernt. Kinder und Jugendliche schwören heute laut Allensbacher Werbeträgeranalyse 2005 auf das Internet als bevorzugte Informationsquelle (67 Prozent), vor dem Fernsehen (59 Prozent) und der Tageszeitung (35 Prozent). Parallel dazu hat sich die gleichzeitige Nutzung mehrerer Medienkanäle laut AWA von der Elterngeneration zu ihren Kindern von 1,5 auf 5,4 Medien gesteigert. Damit erfährt die Generation der heute bis 20-Jährigen eine grundlegend andere Mediensozialisation als noch ihre Eltern und Grosseltern. Dementsprechend wird das interaktive Medienverhalten der Netzwerkkinder in zehn Jahren die gesamte Print-Nutzung um ein Sechstel reduziert haben. Für die Medienmarken der Verlage wird es somit überlebensnotwendig, sich über das Trägermedium Print hinaus als Multichannel-Angebot zu positionieren.

Sehnsucht nach Fernanwesenheit

Netzwerkkinder organisieren ihre sozialen Kontakte über das Handy und das Internet. Über Netzwerkmedien wie Messenger, Multiplayer-Online-Games, Chats, Blogs und Photosharing bleiben sie in Verbindung. Denn wer mit dem Babyphone aufwächst, fühlt, dass mediale Nähe wichtiger ist, als räumliche. Schon in den ersten Lebenswochen erfahren die Netzwerkinder, dass man nur dann glücklich wird, wenn Mama oder Papa antwortet. Selbst bei älteren Menschen können wir dieses Verhalten beobachten: Nach einem Flug schalten sie schnell ihr Handy ein, in der Hoffnung auf ihrem Display eine neue SMS oder auf der Mailbox eine neue Nachricht zu entdecken. Dabei geht es jedoch weniger um den Austausch von Informationen, sondern vielmehr um ein „mediales Kraulen“. Wer nicht labern will, wird gelöscht. Dementsprechend müssen Verlage und Print-Angebote Kommunikationsfähigkeit beweisen. Community-Talk und die crossmediale Verlinkung bieten hierbei neue Chancen.

Die persönliche Medienwelt zählt

Der Kampf um Aufmerksamkeit wird zunehmend von der persönlichen Mediennutzung entschieden. Personal-Interest wird zum wichtigsten Medienkanal. Standpunktlogik und Anschlusskommunikation werden richtungsweisend für Special-Interest und General-Interest. Denn statt an medialer Unterversorgung leiden die Konsumenten heute zunehmend an Infosmog. Die Ausdifferenzierung der Medienlandschaft, von General-Interest über Special-Interest zum Personal-Interest, hat eine radikale Machtverschiebung im Medienkosmos mit sich gebracht. Das Ego-Casting durch Handy und Internet ist persönlich relevanter geworden als klassische Broadcasting-Angebote von Fernsehen und Print. Im digitalen Rauschen der interaktiven Medienangebote selektiert RSS (Really Simple Syndication) die Botschaften nach persönlichen Vorlieben. Vorsprungsinformationen können so individualisiert werden und sind abonnierbar. Die Internet-Suchmaschine Google nutzt diese persönliche Medienwelt und verkauft Links statt Spots oder Anzeigen und ist damit das schnellst wachsende globale Unternehmen.

Wahrscheinlichkeit statt Wahrheit

Die neue Rationalisierungswelle erfasst die Journalisten, denn Leser werden zukünftig die wirtschaftlicheren Mitarbeiter sein. User Created Content (U2C) und Reverse Publishing als neue Organisationsform des Verlegens führen Verlage auf ihre Kernkompetenz zurück. Leser übernehmen die Redaktion. Bei der Blogger-Beilage der Rheinischen Post werden sie zu Redaktionsmitgliedern gemacht und Podcasting hat bereits das Radio wie das Fernsehen verändert. Und auch die zahlreichen Blogs, private Internet-Tagebücher, bilden mittlerweile eine machtvolle Gegenöffentlichkeit. In Folge dessen genießt die offensichtliche Subjektivität inzwischen mehr Vertrauen als die Schein-Objektivität klassischer Medienangebote. So veränderte beispielsweise der Online-Buchhändler Amazon nicht nur das Einkaufsverhalten, sondern auch die Orientierung über Neuerscheinungen. Leser greifen freiwillig in die Tasten und schreiben ihre persönliche Buchkritik. Und auch bei der Internet-Enzyklopädie Wikipedia übernimmt die Schwarm-Intelligenz die honorarfreie Autorenschaft. Jeder kann zu seinem Interessengebiet seinen Beitrag in das virtuelle Nachschlagewerk stellen, um so Wissenslücken zu füllen. Innerhalb weniger Stunden, so die weltweiten Erfahrungen, wird Unsinn gelöscht und sich gegenseitig korrigiert. Das allgemein akzeptierte Dokument wird fixiert und als Buch oder CD vervielfältigt.

Die arme Mitte

Das traditionelle Wertschöpfungsmodell der Verlage, die Mischkalkulation aus Erlösen von Anzeigen- und Lesermärkten, sollte man unter Artenschutz stellen. Denn der Mittelstand löst sich auf. Viele werden absteigen, nur wenige - man rechnet mit 20 Prozent - werden aufsteigen. Damit gehört Konsensdenken und sozialer Ausgleich der Vergangenheit an. Die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Mediennutzer polarisieren sich. Schon heute flüchtet sich die neue arme Mitte in Free-TV-Angebote. Fernsehen ist zur kostengünstigsten Freizeitbeschäftigung geworden. Arbeitslose sehen bereits doppelt so viel fern wie Arbeitnehmer. Wer weniger als 100 Euro frei verfügbares Haushaltseinkommen im Monat hat, wird sein traditionelles Medienbudget klein halten müssen, um seine Handygebühren zahlen zu können. Nach der Verbraucheranalyse betrifft das bereits 43 Prozent aller Haushalte. Vorsprungsinformationen und journalistische Premium-Inhalte werden für viele unbezahlbar werden. Der begonnene Siegeszug der kostenlosen Magazine und Zeitungsangebote ist ein deutliches Zeichen für die neuen Märkte des Paid Awareness. Das redaktionelle Angebot ist kostenlos, verdient wird im Anzeigengeschäft, wie auch das neue Schweizer Magazin „20 minuten–week“ des Ringier Verlages belegt. Das Gegenmodell setzt auf die hauptsächliche Finanzierung durch die Leser und Mediennutzer.

 

 

Reinhard von Tümpling, November 2005