Mode
von Reinhard von Tümpling
In diesem Eintrag sind wesentliche Impulse meiner Fachkollegin Anja Wuttke eingearbeitet, ich bedanke mich bei ihr dafür an dieser Stelle sehr. Das Thema ist Bereich
übergreifend in der 7. Jahrgangsstufe Kunst (Hauptschule Bayern)
angelagert. Das Mittelalter und der Beginn der Neuzeit waren auch gekennzeichnet durch eine ständische Bekleidungsordnung. Durchgesehene Netzeinträge und -quellen: http://www.sfn.uni-muenchen.de/krieg/m30jk/kleiderordnung.htm http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/volkskunde/trachten/gesch/kleiderord.htm http://www.hyg.uni-heidelberg.de/institut/LeiKat/Merkblaetter/Kleiderordnung.pdf http://www.zeit.de/2001/36/200136_schuluniform1_xml http://www.sfn.uni-muenchen.de/forschung/koerper/rfarb_de.html#2.beginn http://projects.brg-schoren.ac.at/1968/mode.htm http://www.siue.edu/COSTUMES/COSTUME1_INDEX.HTML http://www.lgd.de/projekt/judentum/index.htm http://www.jadu.de/mittelalter/trachten/index.htm http://www.suub.uni-bremen.de/benutzung/ausstellungen/klavier/gallerie.html Lehrplan-Zitat: Wer von den Kollegen
mag, kann das Thema zuordnen unter: Rollen und Erscheinungsbilder
KR 7.5.1, EvR 7.1.2, Eth 7.6.1, E 7.2.3 Gestalten: Oder oder Einschränkungen:
Eine weitere Einschränkung
ist innerer Art: Der Rokokostil ist in seinen ersten Anfängen um 1725 in Paris zu beobachten. Die Kunstrichtung Rokoko entfaltete sich bis 1774. In Deutschland setzte sich der Rokoko um 1730 durch. Rokoko kommt von dem französischen Wort roc, rocaille = Felsgestein, Grotten - oder Muschelwerk, weil die Muschel in der Ornamentik des Rokokos eine sehr große Rolle spielt. Rokoko ist charakteristisch für schwingende Formen. Die Gesellschaft suchte die Gemütlichkeit. Die schweren barocken Formen werden durch kleine, zierliche und kunstvoll geschmückte Formen abgelöst.
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Zum
Speichern von Bildern und Schablonen:
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Unterrichtsbeispiele: Um den methodischen Übergang zur modernen Kleidungsmode einzuleiten, habe ich im Anschluß an den Modellbau der Wieskirche einige Blätter zur Bekleidungsmode des Barock und Rokoko ausgeteilt und ausmalen lassen.
Ergebnisse:
Wenn sich das Barock-Themas zeitlich verbindet mit der französischen Revolution und der Säkularisation, ist die subjektive Entwicklung und Emanzipation der SchülerInnen zeitparallel zu beobachten. Ich habe deshalb den Übergang zur Gegenwart mit den folgenden Blättern gestaltet. Sie bauen auf Katalogseiten der großen Versender auf sowie den Werbebeilagen und Ankündigungen der Lebensmittelfilialisten. Diese bieten ihre fast unverschränkten Artikel wertneutral an und zeigen eine gering ausgeprägte Körpersprache, sind also vorzuziehen.
Ergebnisse:
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Nachbemerkungen: Diese Umrissschablonen gehen sicher am Thema der ausgeprägten Mode vorbei, sind aber Anregung, davon ausgehend Mode zu entwerfen. Sie zeigen auch die "Uniformierung" auf niedrigsten Level der Sweatshirt-Kultur. Wer den Zusammenhang zur Industrialisierung herstellen möchte und die tragische Komponente nicht scheut, sollte sich mit Käthe Kollwitz' Blättern und mit Gerhard Hauptmann befassen, ein Vorgang, der sich vor geringer Zeit vielfach wiederholte. http://www.friedensschule.schulnetz.hamm.de/kultur/19jh/Tibla.htm#Z2 sind hierzu hilfreich. Vielleicht ist es auch Anlass, sich mit der Entwicklung des Webstuhls zu befassen, mit der Entwicklung der Trikotagen und Korsettagen oder mit den Kunstfasern bis hin zu technischen Geweben. Wenn man das Thema von der Landschaftsbewirtschaftung ausgehend begreift, erfasst man sogar den ökologischen Zusammenhang. Nichts ist so sensibel wie der Modemarkt und reagiert feinfühligst verzahnt auf konjunkturelle Schwankungen und Strömungen mit technisch-globalen Entwicklungen. Wer "mode-on-demand" zu verstehen sucht, begreift auch den Streit um die factory outlet center als Kostenminimierung. Als Antwort auf die Industrialisierung der Kultur bieten sich die örtlichen Trachten- und Heimatvereine an. Sie sind Heimat, Anker, feststehendes Bild und gleichsam Ikone gegenüber einem allzu schnellen unbezogenen Wertewandel. |
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Reinhard
von Tümpling, 2003
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