Luitpold-Gymnasium München                                                             Leistungskurs Kunsterziehung
Lebenslauf
 
 

Joseph Anton Koch
geb.1768 Obergibeln (Tirol)
gest.1839 Rom

"Der Sohn eines armen tiroler Händlers war zunächst Hirtenbub. Durch Unterstützung des Augsburger Bischofs erhielt er eine Erziehung auf dem Dillinger Seminar und wurde schließlich auf der Stuttgarter Karlsschule künstlerisch weitergebildet. Wie vor ihm Friedrich Schiller floh Koch aus dem Zwang dieser Schule, wandte sich zunächst nach Straßburg und ging anschließend in die Schweiz. Während er in Straßburg dem Jakobinerklub beigetreten war, bot ihm die Schweizer Landschaft die Möglichkeit, jenseits von praktischer Politik seine Freiheitsideale künstlerisch umzusetzen.
Die Gebirgsstudien, die Koch auf seinen ausgedehnten Wanderungen machte, bildeten die Grundlage für seine späteren großen Kompositionen wie den Schmadribachfall, Das Berner Oberland(!817; Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum) oder das Hospiz am Grindelwaldgletscher (verbrannt, ehemals Lweipzig, Museum der bildenden Künste). Diese Werke entstanden jedoch erst, als Koch in Rom die klassische Landschaftsmalerei des Jahrhunderts studiert hatte und so einen neuen monumentalen Typus des Alpenbildes schuf. Abgesehen von einem kurzen Intermezzo in Wien von 1812-15 verbrachte Koch seit 1795 bis zu seinem Tod sein ganzes Leben in Rom. Die Albaner Berge und vor allem die Gegend um Olevano gaben ihm hier die Motive für seine Landschaften. In ihnen verband er die klassische Landschaftsauffassung Poussins mit der unmittelbaren Naturanschauung, die er durch Zeichnungen und Aquarelle in der Natur festhielt."
"Malerei der Romantik", Norbert Wolf, 1999, S.147