Luitpold-Gymnasium München                                                             Leistungskurs Kunsterziehung
Wo findet man die ideale Landschaft?

"Italien ist geschmückt durch "bedeutende Denkmäler der Vorwelt, Trümmer von zerstörten Städten, von Tempeln, Wasserleitungen, Grabmälern"....."Die Wirklichkeit erscheint hier im höheren Glanz der Dichtung."...."Darum konnte auch nur in Italien die Landschaftsmalerei sich über die Nachahmung des Wirklichen zum Idealischen erheben; darum kann auch nur in Italien der Landschafter sein Talent für den höheren poetischen Stil seiner Kunst ausbilden."
C.L. Fernow "Über Landschaftsmalerei", Zürich 1806, S. 47
 

Daß auf diesen weiten Gefilden eine mehr als zweitausendjährige Geschichte sich abgespielt hat, daß Geschlechter, Völker, Städte hier blühten und verschwanden, und nun nach langen, wechselvollen Kämpfen alles wieder in die Arme der Natur zurückgesunken, schlummernd und träumend vor uns liegt, gibt dieser Landschaft ihr historisches Gepräge; Rom ist auch darin vielleicht einzig, daß, sobald man aus seinen Toren tritt, innerhalb welcher ein so großartiges Kulturleben alter und neuer Zeit uns umwogt, wir außerhalb derselben fast unmittelbar in die Einsamkeit einer Wüste, ja in eine Art Urzustand zurückversetzt werden."
Ludwig Richter: Lebenserinnerungen eines deutschen Malers", Frankfurt 1905, S, 136
 

"Koch selbst sprach im Anblick der Gegend von Olevano die Worte: <Alldort hat die Natur einen Urcharakter, wie man ihn beim Lesen der Bibel oder des Homer sich denken kann.>"
Klaus Lankheit, "Revolution und Restauration" ,  Köln 1988, S.181
 

"Die Heroische Landschaft mit Regenbogen, deren früheste Fassung von 1805 die Karlsruher Kunsthalle besitzt, gehört zu den bevorzugten Themen des Malers. Der Vorwurf wurde nach Koch <aus der schönen Gegend bei Salerno auf dem Weg nach Pästum> gewonnen. Aber das Gesehene ist bei der Umsetzung in das Gemälde durch Fortlassen alles Unwesentlichen monumentalisiert, durch ideale Figuren und Bauwerke ist es der Gegend entrückt worden. Die einzelnen Teilräume sind jeweils in ihrem Sinngehalt deutlich voneinander geschieden: Hirtenidylle, Kahnfahrt, wandernde Frau mit Kind, Flußlauf, Tempelstadt, Burg, lichte Ferne; und doch fügen sie sich einer zusammenfassenden flächigen Ordnung ein."
Klaus Lankheit, "Revolution und Restauration" ,  Köln 1988, S.181