Courbet, Gustave
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Biografische
Eckdaten
Wohnorte
Politisches Engagement
Elternhaus
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Beruflicher
Werdegang
1837 Besuch des königlichen
Gymnasiums in Besancon und einer privaten Zeichenschule
1858 Ausstellung in
Frankfurt a.M.; Courbet stößt auf Sympathie, fühlt sich
bestärkt in seinem Schaffen
Freundschaften, Geistige Verwandtschaften Charles Baudelaire; Alfred
Bruyas; Proudhon; Max Buchon; Champleury; Francis Wey; Corot
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Wichtige
Bilder
1849 "Nachmittag in
Lilles"," Der Mann mit dem Ledergürtel"
Stilentwicklung 1840 Erste Landschaften
(Forst von Fontainebleau), Portraits von Sich, Freunden, Familienangehörigen
Themen, Techniken, Charakteristika Courbet hat sich, von keiner Schultradition belastet, als Autodidakt seine Technik selbst erarbeitet. Man muß durch die höfische und bürgerliche europäische Malerei dreier Jahrhunderte bis zu den darstellenden Künstlern des Mittelalters zurückgehen, um ein Vorbild für Courbets schlichte und gradlinige Kunst zu finden.Da er nichts über das »edle Handwerk« wußte, das seit den van Eycks in der Kunst einer transparenten Malweise bestand, trug er die Farben grob mit dem Spachtel auf, wobei er in den aufeinanderfolgenden Schichten einzelne Stellen aussparte, so daß die darunterliegende Schicht sichtbar wurde. Dadurch erzielte er ohne zu lasieren Effekte von einer Tiefe und Dichte, wie sie frühere Maler - beispielsweise auch Delacroix - durch Transparenz erreichten. Wie zu seinen Lebzeiten läuft
Courbet auch heute Gefahr, mehr nach seinen Ansichten als nach seinen Werken
beurteilt zu werden. Von den herrschenden Schichten seiner Epoche wegen
seiner sozialistischen Überzeugung verachtet, gilt er jetzt bei einem
Teil der Kunsthistoriker als der revolutionäre Maler schlechthin,
ja, die Kommunisten gehen so weit, aus ihm einen Vorläufer des sozialistischen
Realismus zu machen. Es ist in der Tat seltsam zu sehen, welches Aufheben
man von den Ideen eines Mannes macht, dessen Kunst kaum etwas mit seinen
Anschauungen gemein hat. Courbet hat in seine Malerei weit weniger politi-
( aus: Kindler's
Malereilexicon )
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