Géricault,
Jean Louis Théodore
21.9.1791-26.6.1824 Von Nina Bühler Biografische Eckdaten
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Beruflicher Werdegang
bis 1808 Besuch des Pensionats Castel und des Lycée Impérial, das er verließ um zu malen 1810 Unterweisung im offiziellen, von der Kunst Davids geprägten Stil bei Guérin 1812 Einrichtung eines Ateliers auf dem Boulevard Montmartre und erhalt einer Medaille vom Salon für ein Gemälde, das er dort malte, "Offizier der Gardejäger beim Angriff" 1814 Ausstellung des "Verwundeten Karussiers" im Salon von Paris 1816 Reise nach Italien, längerer Aufenthalt in Florenz, Niederlassung in Rom 1817 Rückkehr über die Schweiz nach Paris, erstmalige Anwendung der sehr neuen Litographie 1819 Das Floß der Medusa wird im Salon gezeigt aber viel zu hoch gehängt und erhält mehr Ablehnung als Zustimmung 1820 Englandaufenthalt. Er tingelt mit dem "Floß" von Ort zu Ort und hat damit sogar einigen Erfolg, reitet Pferderennen, gibt sich mit Prostituierten ab und verstrickt sich in finanzielle Abenteuer 1821 In Paris zurück stürzt er bei einem Pferderennen schwer. Alte Leiden brechen auf und führen 1824 zu einem qualvollen Tod |
Freundschaften, geistige
Verwandtschaften
Géricault trat 1808 als Pferdemaler in Carle Verbets Atelier ein und berfreundete sich eng mit dessen Sohn, Horace Vernet. Später, bei Guérin lernte er seinen nachmaligen Mitarbeiter Léon Cogniet kennen sowie Champmartin, Paul Huet, Ary Scheffer und Dedreux-Dorcy, der später sein treuester Freund wurde. Da er die Arbeiten Charlets sehr bewunderte, bemühte er sich, dessen Bekanntschaft zu machen und besuchte ihn 1818 in Meudon. Der sich seines eigenen Wertes durchaus bewusste Delacroix war von der Überlegenheit Géricaults durchaus überzeugt und beklagte dessen Tod als einen Verlust für die ganze Nation |
Wichtige Bilder
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Themen, Techniken, Charakteristika
Géricault brach mit dem Klassizismus seiner Zeit und weihte seine Kunst, gleich den Künstlern der Renaissance, dem menschlichen Körper. Er steht den hellenistischen Bildhauer-Stil und dem Stil Michelangelos nahe, mit seinen streng aufgebauten Kompositionen und den Athletengestalten voller herkulischer, heroischer Kraft. Er neigte zu Skulpturhafter Darstellungsweise, es ist sogar bekannt, dass er sich als Bildhauer versucht hat. Géricault gehörte zu den allerersten Künstlern, die 1817 das neue Verfahren der Litographie anwandten. |
Quellen:
Kindlers Malereilexikon |