Das Bereiten
der Farben aus Farbstoffen (Pigment) und Öl (Bindemittel)
war bis ins 19. Jh eine zentrale Arbeit in der Malerwerkstatt. Rezepte
waren ein gehütetes Werkstattgeheimnis. Der hintere Geselle zerreibt
das Farbpulver auf einem Malstein, der vordere- fügt mit Hilfe
einer Pipette das Bindemittel Öl hinzu. Ein Häufchen Pigment
und eine Spachtel liegen auf seinem Malstein. Die fertigen Farben
wurden in Muschelschalen oder Schweinsblasen gefüllt.
Im Regal stehen neben Vorratsflaschen für Öle auch ein Mörser.
Manche Pigmente mußten erst im Mörser zerstoßen und zermahlen
werden. Die in der Renaissance verfügbaren Farbstoffe, insbesondere
die bunten Farben Rot, Blau, Gelb, waren teuer und kamen auf Handelswegen
oft von weither. Blau aus Lapislazuli z.B. aus Afghanistan. Das gilt auch
für manche Öle, Harze oder Firnisse, die dem Leinöl
beigemischt wurden, um seine Lichtechtheit und seine Trocknung, aber auch
seine Haltbarheit zu beeinflussen. Ölfarbe bleibt auch nach dem Trocknen
lange Zeit elastisch. |